Linkskatholisch

Mt

Meeresküste in Nordafrika

Mt 5,1-12, Vierter Sonntag im Jahreskreis A

#Predigt #Mt

I

Im Frühling wohnen in Tipasa die Götter. Sie reden durch die Sonne und durch den Duft der Wermutsträucher, durch den Silberkürass des Meeres, den grellblauen Himmel, die blumenübersäten Ruinen und die Lichtfülle des Steingetrümmers. Zu gewissen Stunden ist das Land schwarz vor lauter Sonne. Vergebens suchen die Augen mehr festzuhalten als die leuchtenden Farbtropfen, die an den Wimpern zittern. Der herbe Geruch der Kräuter kratzt in der Kehle und benimmt in der ungeheuren Hitze den Atem. Hier trifft man die Götter wie Ruhepunkte im Lauf der Tage. Ich sage: “Dies Ding ist rot und jenes blau und jenes grün. Hier ist das Meer und dort das Gebirge, und dort sind Blumen.”

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Steuermann im Sturm

Mt 4,1-11, Erster Sonntag der Fastenzeit (A)

#Predigt #Fastenzeit #Mt

I

Ich stehe am Steuer meines Lebensschiffes. Die Gischt schäumt um den Bug, kühn schaue ich nach vorne, den Blick in die Ferne gewandt. Wie ein Held breche ich auf ins Unbekannte, um mir meine Zukunft zu holen, von der ich geträumt habe – ein Leben, das mir gehört und das ich nach meinem Willen gestalten kann, anders als Tradition und Herkunft es mir sagen. Alle kühnen Abenteurer sind auf diese Weise aufgebrochen, angefangen von den Sagengestalten der Antike bis hin zu den Eroberern der Neuen Welt und in fernen Jahrhunderten die Mannschaft der Enterprise.

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